Der Abbau der acht Amphoren hat am 14.10.2016 begonnen. Die verschiedenen Elemente der Vasen sind mit Eisenstäben verbunden. Jedes einzelne (zenterschwere) Teil wird mit einem Flaschenzug aus der Verankerung gehoben, über den Aufzug nach unten befördert und danach in einem Steinmetzbetrieb gelagert und renoviert.
Mehr als 230 Jahre haben sie in luftiger Höhe gethront und so manchem Sturm getrotzt. Nun mussten die 8 Vasen, jede ca. 1,5 Tonnen schwer und ca. 2,5 m hoch, ihren Platz verlassen. Sie werden in den nächsten Monaten liebevoll restauriert, bevor sie Mitte des nächsten Jahres wieder den Turm besteigen dürfen.
Um interessierten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit zu geben, die Schönheit aber auch die Verwitterung ganz aus der Nähe zu betrachten, wurde eine der Vasen nun in der Kirche direkt neben den Kirchenbänken aufgestellt. Hier wird sie nun überwintern. Aufgrund der technischen Hilfsmittel, die zur Verfügung standen, war es leider nicht möglich die Vase komplett aufzubauen. Es fehlt noch ein Unterteil und der pilzförmige Kopf. Mit den beiden Teilen wäre sie noch ca. 80 cm höher.
Einige gut erhaltene Steine des Kirchturms können erstmals im Rahmen der Veranstaltung "Hechingen im Lichterglanz" käuflich erworben werden. Die Käufer unterstützen somit die Renovierungsarbeiten und sichern sich gleichzeitig ein Stück Kirchengeschichte.
Diese Steine können zukünftig käuflich erworben werden und zum Beispiel Garten, Grundstücke oder sonstige Anlagen schmücken.
Die zum Verkauf angebotenen Steine werden fachgerecht durch die Steinmetze entfernt.
Am 24. Oktober war es soweit. Die Steinmetze haben ihre Arbeit aufgenommen.
Nach umfangreichen Vorarbeiten (z.B. Kennzeichnung derjenigen Steine am Turm, an denen Steinmetzarbeiten durchzuführen sind) konnten die ersten maroden Steine im Mauerwerk heraus gestemmt werden. Trotz Nutzung von elektrischen Bohrhämmern waren diese Arbeiten in luftiger Höhe von der Nachbarschaft kaum wahr zu nehmen. Insgesamt müssen mehr als 20 Kubikmeter Stubensandstein ersetzt werden. Dieser kommt übrigens aus der Tschechischen Republik.
Jeder einzelne Stein muss ausgemessen, nummeriert und später individuell angepasst werden. Es gab zwar vor 230 Jahren eine Normierung in der Höhe, nicht aber in Breite und Tiefe eines jeden Steines. Um die Statik des Turmes nicht zu gefährden, muss mit großer Sorgfalt und technischem Verstand gearbeitet werden.
Hoffen wir, dass das gute Herbstwetter anhält, damit die Steinmetze noch lange in diesem Jahr ihrer Arbeit nachgehen können.
Bereits im Juli wurde der Förderverein darüber informiert, dass die Denkmalstiftung Baden-Württemberg die Renovierung des Turms der Hechinger Stiftskirche mit einem Betrag von 100.000 € fördert. Gestern wurde die Unterstützung öffentlich gemacht.
Prof. Dr. Rainer Prewo , Vorsitzender des Vorstands der Denkmalstiftung kam mit dem Zuwendungsvertrag nach Hechingen.
"Für die katholische Kirchengemeinde ist die Turmsanierung eine große finanzielle Herausforderung. Weil die Stiftskirche als Wahrzeichen auch ein Stück der Identität der Bürger ausmacht, engagieren sich viele Hechinger in dem eigens gegründeten Förderverein Stifstkirche Hechingen e.V. , der das Ziel hat, Spenden für die Sanierung zu sammeln. Der Vorstand ist überkonfessionell zusammengesetzt. Diese vorbildliche Bürgerinitiative unterstützt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg auch wegen ihrer Ausstrahlung auf andere vergleichbare Sanierungsprojekte " , sagte Prof. Prewo bei der Übergabe.
Die Fassadenreinigung der Stiftskirche wird voraussichtlich in den nächsten zwei Wochen abgeschlossen sein.
Die Firma Keilberg aus Glauchau - in ganz Deutschland bei Sanierungsprojekten im Einsatz - ist seit Mitte Juli für die Reinigung der Turmfassade verantwortlich. Dies ist der erste notwendige Schritt bezüglich der aufwändigen Turmsanierung. Hierbei wurde das sogenannte Niederdruck-Rotationswirbelverfahren eingesetzt. Bei dieser Technologie wird unter niedrigem Luftdruck ein Wasser-Luft-Wirbel erzeugt, welcher die Steine materialschonend reinigt. Jeder einzelne Stein muss hier Zentimeter um Zentimeter mit Hilfe einer Spezialdüse bearbeitet werden.